Marburg. Insgesamt 119 Wappenschilde aus der Marburger Elisabethkirche haben sich bis heute erhalten. 90 davon befinden sich noch immer vor Ort. Oft bunt bemalt, weisen sie durch Wappen und Inschriften auf Landgrafen und Mitglieder des Deutschordenshauses hin. Entstanden sind sie in der Zeit zwischen dem 13. und dem 19. Jahrhundert. Ganz im Gegensatz zu anderen bedeutsamen Kunstschätzen der Kirche – etwa den mittelalterlichen Glasfenstern oder dem Elisabethschrein – fristen diese Memorialzeichen allerdings eher ein Dasein im Schatten, abseits der öffentlichen Wahrnehmung. Und das, obwohl der hiesige Bestand in seiner Größe und Geschlossenheit in Deutschland nur ganz wenige Parallelen hat: Es handelt sich um ein kunst- und kulturhistorisches Juwel mit Seltenheitswert, das wahrlich mehr Aufmerksamkeit verdient hat.
Warum der Einsatz für Wappenschilde nötig ist ...
Leider sind die Jahrhunderte keinesfalls spurlos an den meist hölzernen Objekten vorübergegangen. Der in einigen Fällen offensichtliche Restaurationsbedarf wird derzeit im Zusammenhang mit der laufenden Innensanierung der Elisabethkirche ermittelt. Diese einzigartigen 'beweglichen' Kulturschätze für die Zukunft zu erhalten, gehört nicht zu den definierten Aufgaben des Patronates, das das Land Hessen innehat, sondern ist Sache der Kirchengemeinde (bzw. Gesamtverband ev. Kirchengemeinden Marburgs), die Eigentümerin der Elisabethkirche ist. Da diese mit den Wappenschilden und anderen beweglichen Kulturgütern in schwierigen Zeiten restlos überfordert ist, sind die Wappenschilde zu einem der aufwendigsten Projekte der „Freunde und Förderer der Elisabethkirche in Marburg e.V.“ (FFDEM) geworden, die dafür bereits seit einiger Zeit Spenden sammeln. Jetzt läutet der Verein eine neue Phase seiner Spendenkampagne ein.
Einführung in eine faszinierende Welt ... SpendenShop wird freigeschaltet ...
Mit einer öffentlichen Vortragsveranstaltung zu den Wappenschilden in der Elisabethkirche am Freitag, 15.12.2023, 18 Uhr, möchten die FFdEM e.V. nämlich zugleich ihren neuen Online-Spendenshop freischalten und vorstellen. Dieser wird die Möglichkeit bieten, einfach und mit wenigen Klicks ganz individuelle Spendenzwecke zu unterstützen,
Wie funktioniert der Online-SpendenShop?
So einfach und selbstverständlich, wie man sonst in den verschiedensten Onlineshops seine Waren mit ein paar Klicks kaufen kann, so einfach wird es jetzt möglich sein, für ein Wappenschild, einen Altar oder für die kommende Beleuchtung in der Elisabethkirche zu spenden. Statt einer Rechnnug bekommt man eine Spendenbescheinigung. Es geht dabei nicht nur um das bequeme Spenden. Vielmehr werden den Besuchern des Shops zu jedem Spendenartikel Informationen erschlossen. Die Herkunft, die Bedeutung oder der Erhaltungszustand bzw. die aktuelle Gefährung etwa eines Wappenschildes oder einer der Ältäre wird erzählt. Auch die Namen und Beiträge der Paten und Patinen werden am digitalen Objekt dargestellt, sofern die Zustimmung vorliegt.
Mitgründer des Vereins, Bernhard Dietrich, hat diesen Spendenshop mit Unterstützung von Felix Quast (QiD) in den vergangenen vier Monaten entwickelt. Der Spendenshop hat über die bisherigen SpendenArtikel hinaus ein großes Potential für andere soziale, kulturelle oder kirchliche Spendenkampagnen.
Vortrag von Dr. Eva-Maria Dickhaut und Simon Dietrich
Um Interessierten die Hintergründe des großen Spendenprojekts näher zu bringen, werden Dr. Eva-Maria Dickhaut und Simon Dietrich zuvor in einem gemeinsamen Vortrag die weitgehend unbekannte Geschichte der Wappenschilde beleuchten. Dabei geht es sowohl um die Frage, wie die Schilde eigentlich in die Kirche gelangten und wo sie ursprünglich aufgehängt waren, als auch um die unterschiedlichen Typen und Funktionen. Schließlich werden einzelne Objekte samt ihren Wappen und Inschriften genauer vorgestellt.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, um Spenden wird gebeten.
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