„Seht, ich habe es euch doch gesagt, wir sollen die Menschen fröhlich machen.”

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Audio-Gottesdienst für Kinder und Erwachsene (1.11.) - zum Nachlesen und Anhören

Hoher Chor (Foto: Christian Lademann)

Hoher Chor: Chorgestühl in der Vierung der Elisabethkirche. (Foto: Christian Lademann)

Wir feiern den (Michelchen-)Gottesdienst für Kinder und Erwachsene corona-bedingt im Hohen Chor der Elisabethkirche mit begrenzter Besucherzahl. Für diejenigen, die (deshalb) nicht persönlich anwesend sein konnten, haben wir hier einen Gottesdienst zum Anhören und Nachlesen mit den Lied-, Lesungs- und Predigttexten vorbereitet.

Der Gottesdienst für Kinder und Erwachsene (1.11.) hat Daniel aus der hebräischen Bibel (AT) zum Thema.

Ja, wir vermissen, das Michelchen als regulärer Heimat unseres kleinen, familären Gottesdienstes auch. Corona-bedingt ist dies aus Platzgründen dort im Moment leider nicht möglich. Der Kirchenvorstand und das Gottesdienstteam hat daher nämlich beschlossen, dass wir ab Oktober zweimal im Monat unseren „Gottesdienst aus dem Michelchen“ in die Elisabthkirche verlagern werden, einmal um 11.15 Uhr hinten im Hohen Chor und einmal um 10 Uhr als Hauptgottesdienst unserer Gemeinde.
Der nächste „Gottesdienst für Kinder und Erwachsene“ wird am Sonntag, 15. November, um 10 (!!!) Uhr als Hauptgottesdienst in der Elisabethkirche gefeiert.

Sie sind jetzt erst einmal eingeladen, den Audiomitschnitt des Gottesdienstes vom diesen Sonntag (1.11.) anzuhören und die Texte zu mitlesen. Suchen SIe sich zuvor einen stillen Ort. Machen Sie es sich bequem. Vielleicht zünden Sie eine Kerze an. Singen, lesen und beten Sie mit. Wir wünschen Ihnen Gottes Segen.

Gottesdienst anhören

Gottesdienst für Kinder und Erwachsene
1. November 2020

Orgel


Begrüßung

Wir sind zusammen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Unsere Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.

Herzlich willkommen, liebe Kinder und Erwachsene, hier im Hohen Chor der Elisabethkirche und auch draußen in Euren Wohnungen, wo immer Ihr uns digital verbunden seid! – Ihr seht: Ich trage während des Sprechens eine Maske. Ich bitte Euch und Sie und Euch während unseres Gottesdienstes Euren Mund-Nasenschutz ebenfalls aufzubehalten! Leider dürfen wir derzeit nicht singen im Gottesdienst, aber wir werden die Melodie der Lieder hören und ich werde den Text vorher für uns lesen. -

Wir hören zur Zeit Geschichten über Daniel aus der hebräischen Bibel, unserem sogenannten Alten Testament. Dieser Daniel, so wird erzählt, ist mit seinen Freunden von Israel nach Babylon in die Fremde verschleppt worden. Aber weil er so klug war, ist er dort zum höchsten Berater des babylonischen Königs aufgestiegen. Aber – wenn einer aufsteigt, dann ruft das andere auf den Plan, die neidisch werden…Davon werden wir heute hören.


Wir hören ein Lied aus Israel. Es ist in der Sprache verfasst, die Daniel gesprochen hat:

(Schalom Chaverim - EG 434):

Schalom chaverim,
schalom chaverim,
schalom, schalom,
lehitraot, lehitraot,
schalom, schalom.

Deutsche Übersetzung:
Der Friede des Herrn
geleite euch,
Schalom, Schalom.
Der Friede des Herrn
geleite euch,
Schalom, Schalom.


Gebet

Wir beten mit Worten angelehnt an den 91. Psalm, einem alten Gebet aus Israel.

Gemeinsam sprechen wir als Kehrvers: 
Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.

Wo wir auch sind:
Ob wir uns nur fremd fühlen oder wirklich in der Fremde sind,
wenn nichts sicher ist dürfen wir uns bei Gott sicher fühle n wie in einer Burg.

Kehrvers: Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie Dich behüten auf allen Deinen Wegen.

Auf all den Wegen durch unser Leben.
Wenn es gefährlich wird und unübersichtlich,
wenn wir das Gefühl haben, alle sind gegen uns,
wenn wir uns ganz alleine fühlen,
dürfen wir auf Gott vertrauen.

Kehrvers: Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie Dich behüten auf allen Deinen Wegen.

Gott ist unsere Zuversicht.
Er ist unsere Zuflucht.
Selbst wenn wir im Leben das Gefühl haben,
wir müssten gegen Löwen kämpfen und uns gegen Drachen behaupten.
Gott begleitet uns.

Kehrvers: Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie Dich behüten auf allen Deinen Wegen.


Liturg(in) spricht: Ehr‘ sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.


Liturg(in):

Wir beten:

Guter Gott, wir sind zusammen, um auf dein Wort zu hören.
Schenke uns dafür Deinen Geist, dass wir es hören und verstehen! Amen.
 

Erzählung „Daniel in der Löwengrube“ (Daniel 6)

Die Morgensonne scheint auf die Baumspitzen vor dem Königspalast. Das große Bauwerk wirft große Schatten. Im Königspalast ist auch Daniel. Er ist nicht freiwillig hier. Eigentlich ist er wie viele aus seinem Volk als Gefangener hier nach Babylon gekommen. Aber Daniel ist klug. Seine Ratschläge haben schon dem Großvater des jetzigen babylonischen Königs geholfen. Darum ist Daniel auch der engste Vertraute des Königs geworden. Der König hat ihn zu seinem wichtigsten Minister gemacht.

An diesem Morgen steht Daniel am Fenster seines Schlafzimmers. Er schaut hinaus auf die Stadt. Dann betet er: „Gott, jeden Tag lässt Du über uns die Sonne aufgehen, auch hier im fremden Land. Dafür danke ich Dir.“ – In der Stadt Babylon beten die Menschen andere Götter an. Sie haben sich von ihnen Bilder aus Holz und Stein, aus Silber und Gold gemacht. Daniel aber will seinem Gott treu bleiben. Er macht sich auch kein Bild von IHM, und dennoch spürt er, dass sein Gott bei ihm ist.

In einem anderen Zimmer im großen Palast haben sich andere Minister des Königs versammelt. Sie sind neidisch auf Daniel. „Wieso hat der Fremde so viel Macht bekommen?“ sagen sie. „Außerdem glaubt dieser Daniel an einen anderen Gott als wir!“ Sie überlegen zusammen, wie sie Daniel los werden können. Und nach einigem Hin- und Her haben sie eine Idee.

Die Minister warten bis Daniel einmal unterwegs ist und König Darius allein.  Dann gehen sie zu ihm. Einer von ihnen macht eine tiefe Verbeugung und sagt: „König Darius, du bist der Mächtigste im ganzen Land. Alles, was Du vorhast, gelingt. Alles, was Du anordnest, wird gemacht. So soll und so muss es auch sein. Dein Volk verehrt Dich wie einen Gott. Warum erlässt Du deshalb nicht das folgende Gesetz: Niemand darf einen anderen Gott verehren als nur den König Darius! - Wer gegen dieses Gesetz verstößt, soll mit dem Tod bestraft werden!“ Dem König gefällt das und er fühlt sich „gebauchpinselt“: „Ich bin wichtig!“ denkt er. „Diese Minister finden mich großartig!“ Und so stimmt er dem Gesetzesvorschlag zu.

Als Daniel von dem Gesetz hört, beschließt er, es nicht zu befolgen: „Ein Mensch ist kein Gott, auch ein König nicht!“ Abends geht er in sein Zimmer, stellt sich ans Fenster und betet: „Gott, ich weiß, Du bist immer für mich da! Danke dafür!“ - Was Daniel nicht weiß? Die anderen Minister haben heimlich jemanden geschickt, der ihn beobachten soll und der hat gesehen, dass Daniel betet und so gegen das Gesetz verstößt. Er meldet es den Ministern.

Am nächsten Morgen kommen die Minister zum König und sagen: „Daniel hat gegen Dein Gesetz verstoßen. Er muss sterben!“ Der König erschrickt. Er mag Daniel. Daniel ist sein klügster und wichtigster Ratgeber. Er zögert, Daniel zu verurteilen, aber die Minister bedrängen ihn. „So ist das Gesetz! Du hast es selbst erlassen! Es darf keine Ausnahme geben – auch nicht für diesen Daniel. Sonst nimmt Dich, König, niemand mehr ernst!“

Weil sie so sehr auf ihn einreden, und weil er nicht aus seiner Rolle als mächtiger König raus kann, befiehlt Darius schließlich schweren Herzens, Daniel zu verhaften. Sie bringen Daniel zu ihm und als er vor ihm steht, sagt der König: „Warum, Daniel, hast Du gegen mein Gesetz verstoßen? Jetzt muss ich Dich in die Grube zu den hungrigen Löwen werfen!“ Die Minister sind zufrieden.

Daniel sind sie los – denken sie.

Dann bringen sie Daniel zur Grube mit den Löwen und werfen ihn hinein. Die Minister überreden den König sogar, die Grube oben noch mit Brettern zumachen zu lassen, damit Daniel auf gar keinen Fall fliehen kann.

In der Nacht kann König Darius kaum schlafen. Immer wieder muss er an Daniel denken in der dunklen Grube mit den Löwen. „Was habe ich da nur für ein Gesetz gemacht!?“ Unruhig wälzt er sich von einer Seite auf die andere. Die Nacht dauert ewig. Und der König hat schreckliche Träume.

Kaum ist die Sonne aufgegangen, springt der König aus dem Bett und läuft zu der Grube mit den Löwen. Schon von Weitem ruft er laut „Daniel! Daniel! Lebst Du noch?“ Aber er hört keine Antwort. Dann befiehlt er, die Bretter zu entfernen und die Grube zu öffnen. Als das gemacht ist, ruft er nochmals laut „Daniel“ und schaut vorsichtig über den Grubenrand nach unten. - Aber was sieht er da?! Die Löwen sitzen friedlich um Daniel herum und scheinen Daniel zuzuhören, wie als würde Daniel ihnen Geschichten von Gott erzählen.

König Darius ist froh. Sofort lässt er Daniel mit einem Seil aus der Grube holen. Er schaut ihn an. Daniel ist nicht verletzt. Erleichtert nimmt der König ihn in seine Arme.  Dann sagt er: „Ich sehe, dass Dein Gott Dich nicht allein lässt.“

„Ja“, König“, sagt Daniel, „Gott hat einen Engel geschickt. Er hat in der Nacht den Löwen das Maul zugehalten, sodass sie mir nichts angetan haben.“

Der König ist beeindruckt. Er dreht sich zu den anderen Ministern um, die es nicht fassen können, dass Daniel noch lebt. Und dann sagt der König Darius zu ihnen: „Ihr werdet bestraft dafür, dass Ihr Daniel was Böses wolltet. Ich erlasse jetzt ein neues Gesetz: ab heute sollen alle Menschen in meinem Reich nur noch den Gott verehren, an den Daniel glaubt.“

 

Lied:

Liturg(in): Wir hören auf das Lied: Großer Gott, wir loben Dich – (EG 331, 1+5)

Großer Gott, wir loben dich,
Herr, wir preisen deine Stärke.
Vor dir neigt die Erde sich
und bewundert deine Werke.
Wie du warst vor aller Zeit,
so bleibst du in Ewigkeit.

Dich Gott Vater auf dem Thron,
loben Große, loben Kleine.
Deinem eingebornen Sohn
singt die heilige Gemeinde,
Und sie ehrt den Heilgen Geist,
der uns seinen Trost erweist.


Gebet

Liturg(in):Lasst uns beten:

Guter Gott, manchmal sind Menschen – Kinder und Erwachsene - neidisch aufeinander. Sie können nicht aushalten, dass ein Anderer klüger ist, besser ankommt.
Manchmal fühlen wir selbst so.
Gib doch, dass wir uns stattdessen an den verschiedenen Gaben und Möglichkeiten eines anderen Menschen freuen können! Vertreibe den Neid und die Missgunst aus unseren Herzen und Gedanken! –
Guter Gott, in eine Löwengrube so wie Daniel hat man uns noch nicht geworfen, aber Angst die kennen wir gut: Angst davor umgeben zu sein von Menschen, die uns Böses wollen;
Angst davor, dass wir verletzt werden, dass man uns wehtut.
Sei du an unserer Seite! Gebiete du dem Bösen Einhalt!
Beschütze uns und die, die wir liebhaben und geh mit uns in die kommende Zeit. –
Mit den Worten deines Sohnes Jesus beten wir gemeinsam Vater unser im Himmel ...


Segen

Liturg(in):Segen:

Gott segne dich und behüte dich. Er lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Er erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir seinen Frieden.


Gesang: Amen...
 

Orgel

 

Ansagen:
- Nächster „Gottesdienst für Kinder und Erwachsene“ ist am 15. November um 10 (!!!) Uhr.
- Kollekte am Ausgang für unser Patenkind Jinesh

 


Mitwirkende: Christa Hauptmeier, Antje Simon, Astrid Berger

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