„Seht, ich habe es euch doch gesagt, wir sollen die Menschen fröhlich machen.”

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Vier junge KirchenführerInnen an der Elisabethkirche erhalten ihr Zertifikat

Die vier neuen KirchenführerInnen (von links): Sofia Sidarenka, Hannah Rust, Caroline Rebekka Jarsch und Marc Pascal Heinz (Foto: Lademann).

Die vier neuen KirchenführerInnen (vorne von links) Caroline Rebekka Jarsch, Sofia Sidarenka, Hannah Rust und Marc Pascal Heinz erhalten ihr Zertifikat von Pfrin. Anna Karena Müller überreicht (Foto: Lademann).

Die vier neuen KirchenführerInnen (von links): Hannah Rust, Sofia Sidarenka, Caroline Rebekka Jarsch und Marc Pascal Heinz (Foto: Lademann).

Von März bis Anfang Juli haben vier Jugendliche eine Ausbildung zur Kirchenführerin bzw. zum Kirchenführer absolviert. Während des Gottesdienstes zum 7. Sonntag nach Trinitatis (26.7.) bekamen Caroline Rebekka Jarsch, Hannah Rust, Sofia Sidarenka und Marc Pascal Heinz ihre Zertifikate von Pfarrerin Dr. Anna Karena Müller überreicht.

„Kirchenführungen gehören in den weiten Kreis christlicher Verkündigung, in dem sie die Kirche nicht als eine Art Museum, sondern als Glaubenszeugnis früherer Menschen und der heutigen Gemeinde darstellen“, erläuterte Pfarrerin Dr. Anna Karena Müller während des Gottesdienstes zum 7. Sonntag nach Trinitatis (26. Juli 2020). Diese Aufgabe werden in der Elisabethkirche ab sofort vier junge, neue Kirchenführerinnen und Kirchenführer übernehmen. Von Anfang März bis Anfang Juli haben Caroline Rebekka Jarsch, Hannah Rust, Sofia Sidarenka und Marc Pascal Heinz ihre „Grundausbildung der Kirchenführer*innen der Elisabethkirche“ absolviert. Und nun bekamen sie von Pfarrerin Müller, die bekannterweise seit über elf Jahren an der Elisabethkirche als Besucherpfarrerin tätig ist, im Rahmen des Gottesdienstes ihre Zertifikate überreicht.

Damit gehören die vier 15- und 16-jährigen Jugendlichen, die mit dem neuen Schuljahr in die zehnte bzw. elfte Klasse wechseln, zum Kreis der besonders ausgebildeten Kirchenführer an der Elisabethkirche. Immerhin sei die Elisabethkirche eine der Touristenkirchen, ein Bauwerk, das mit all seinen Kunstschätzen jährliche sehr viele Besucher anlocke, so Müller. Da es vielen Menschen heutzutage leichter falle, die Schwelle zu einer Begegnung mit Kirche zu überschreiten, wenn dies mit einer Besichtigung des Kirchenraumes oder mit  Kirchenmusik einhergehe, sehe sich umso mehr die Elisabethkirchengemeinde „in der besonderen Aufgabe, unseren Besucherinnen und Besuchern Raum zu geben für die besondere Begegnung - nicht nur mit den Kunstschätzen, sondern auch mit dem, was sie bedeuten und für Menschen bedeutet haben und bedeuten können.“ Und eben auch die Kirchenführerinnen und Kirchenführer übernehmen diese Aufgabe, die Kirche dahingehend den Menschen zu (er)öffnen - „nicht nur als Kunstwerk, sondern vor allem was sie eigentlich ist - ein Gotteshaus.“

Mit jeweils einer selbst konzipierten Probeführung Mitte Juli haben die vier jungen KirchenführerInnen dies erstmals unter Beweis stellen können und damit ihre Ausbildung abgeschlossen. Die Vermittlung der kirchenraumpädagogischen, didaktischen, theologischen und Kunsthistorischen Elemente der Ausbildung hatten Pfarrerin Müller und Kirchenführerin Inge Reifenberg übernommen. Zu den Ausbildungsinhalten gehörten der Erwerb von Kenntnissen über Elisabeth von Thüringen, den mittelalterlichen Kirchenbau, die Stilmerkmale der Gotik, den historischen Hintergrund des Baus der Marburger Elisabethkirche, den mittelalterlichen Kirchenraum als Zeichenraum, die Baugeschichte der Elisabethkirche und ihre Ergänzungen bis ins 21. Jahrhundert, die Kunstschätze der Elisabethkirche sowie die Einübung der Grundelemente einer Kirchenführung.

 „Frau Müller war unsere Religionslehrerin an der Elisabethschule und hat uns von der Möglichkeit dieser Ausbildung im Unterricht erzählt“, berichtet Sofia Sidarenka, wie ihr Interesse geweckt wurde, überhaupt Kirchenführerin zu werden. Auch Klassenkamerad Marc Pascal Heinz, der bereits Lektordienste in der Elisabethkirche übernimmt und deshalb oft dort zugegen ist, ließ sich so ebenfalls schnell begeistern: „Ich habe mir gedacht, dann kann ich auch das noch machen, weil mir das eh immer so viel Spaß macht.“

„Während der Ausbildung haben wir alles in der Kirche, jeden Gegenstand, jedes Wandbild, kennengelernt“, erzählt Caroline Rebekka Jarsch und ergänzt: „Für die eigene Führung konnten wir uns dann die Dinge heraussuchen, die uns am besten gefallen haben.“ Dazu ergänzte Marc Heinz: „Wenn wir die Führungen machen, zeigen wir die Sicht von unserer Kirche, wie wir sie sehen. Und wir haben uns sehr auf christliche Symbole spezialisiert.“ Entsprechend sah Hannah Rusts Probeführung so aus: „Ich bin erst einmal auf den Bau der Kirche eingegangen. In der Kirche habe ich dann Elisabeth und den Vergleich zu Maria thematisiert“.

Die vier neuen KirchenführerInnen werden zunächst bei den regulären Kirchenführungen eingesetzt. Sofia Sidarenka übernahm beispielsweise gleich eine Führung nach dem Gottesdienst, Marc Heinz‘ erste offizielle Führung folgte ebenso gleich am Dienstag darauf.